meine Tage sind gezählt


Wer glaubt´s? Nicht mal mehr ein Monat und dann bin ich wieder in Österreich!
Ich glaub´s fast nicht... wie kann bitte ein Jahr so unglaublich schnell vergehen?
Das frag ich mich echt fast täglich. Wenn ich dann aber an die Ereignisse, besonderen Erlebnisse, schweren Momente, lehrreichen Situationen und tollen Begegnungen denke, dann wird mir echt bewusst, dass ich schon verdammt lange in Indien bin.


Vor meiner Ausreise hatte ich, wie denke ich die meisten Volontäre, etwas Angst, dass die Zeit im Einsatz womöglich nur dahinschleicht und sich zieht wie ein Kaugummi. Bereits nach fünf Monaten war mir damals schon klar, dass sich diese Befürchtung sicherlich nicht bewahrheiten würde. Jetzt, nach etwa elf Monaten, bekomme ich erneut eine Bestätigung: ich habe ein sau geiles Jahr hinter mir, dass nur so an mir vorbeigezogen ist wie Tornado voller Höhen, Tiefen und Erfahrungen.
"Freust´ dich schon auf Daheim oder würdest gerne noch dort bleiben, Linda?
So beginnen momentan viele meiner Konversationen mit Verwandten und Freunden von zu Hause. Ganz ehrlich? Ich hätte es mir selbst nie im Leben so vorgestellt, da ich ja eigentlich gerne reise, Orte erkunden und mehr Zeit irgendwo anders verbringe, als in meinem eigenen vier Wänden. Doch nach all den Monaten und vielen Hürden bin ich irgendwie gesättigt. Ich bin bereit. Ohja, ich bin so richtig bereit wieder nach Hause zu kommen! Doch, es fühlt sich verdammt komisch an, daran zu denken mein indisches Zuhause zu verlassen. Die geniale Zeit mit den Kindern und allen Volontären wird mir echt mega abgehen!
Ich liebe Indien nach wie vor, doch meine Zeit hier verlangte mir echt viel ab. Viel mehr, als ich mir im Vorhinein jemals ausmalen hätte können. Demnach fühle ich mich einfach gesättigt und bin bereit, wieder in meine gewohnte Umgebung zu kommen! Keine Frage, ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen wie es sein soll nach so einer langen Zeit wieder zurück in sein ursprüngliches Umfeld zu kommen, doch irgendwie wird das schon.
Jeden Tag wache ich auf und male mir im Kopf aus, wie die Ankunft und die ersten Treffen mit Familie und Freunden wohl sein werden: Werden sie mich mit Fragen löchern? Kann ich überhaupt schon einen halbwegs objektiven Bericht erstatten? Werde ich mich in Österreich wohl fühlen oder wird es mir zu geordnet und stressig werden? Wie sehr werde ich Indien und meine Kids hier vermissen? Wie wird die Zeit mit meinem Freunden von früher? Passen wir noch zusammen und werden wir überhaupt Gesprächsthemen finden? Werde ich eine Entwicklung oder Veränderungen an mir bemerken? ... das sind nur einige von hundert Fragen, die mir seit einigen Wochen im Kopf herumschwirren.
Die Antwort auf diese Fragen werde ich jedoch erst in einem Monat bekomme. Wie es dann so um mich aussieht, werde ich euch aber auf meinem Blog hier nicht vorenthalten. :)