Bereits ein Monat?

20.03.2019

Wooooow... ich kann es kaum fassen! Seit heute bin ich genau einen Monat in Indien...
Wie ich mich fühle? Wunderbar! Zwar gibt es Höhen und Tiefen, aber alles in allem bin ich unglaublich glücklich, meine Zeit hier verbringen zu können.

In diesem Monat hat sich echt so einiges getan. Vor allem habe ich mich hier Stück für Stück eingelebt. Unsere Aufgaben haben sich ein kleines bisschen verändert: wir sind nun nicht nur für Spiel, Spaß und Basteleinheiten, sondern vormittags auch für die Computer Classes verantwortlich. Das bedeutet, dass wir in Kleingruppen das Zehnfingersystem am Computer erlernen und später Programme wie Word, Excel und Powerpoint durchbesprechen werden. Manche sind echt schon super schnell beim Schreiben, andere hingegen brauchen noch etwas mehr Unterstützung und Hilfestellung.

Auch die Beziehung zu unseren Kindern und den Sisters hat sich sehr weiterentwickelt. Mittlerweile vertrauen uns die Mädls viele ihrer Probleme und familiären Geschichten an. Dass diese Rolle als Vertrauensperson echt nicht immer einfach ist und einen oftmals selbst sehr mitnimmt, kann man sich vermutlich gut vorstellen. Dennoch versuche ich immer ein offenes Ohr für die Mädchen zu haben und ihnen mit tröstenden Worten und Umarmungen zur Seite zu stehen.


In den Augen der Sisters sind wir inzwischen schon ein Teil dieser familiären Community geworden. Mehrmals täglich bekommen wir deshalb folgenden Satz zu hören: "No sister, you don´t have to say thank you!" Das höfliche Bedanken, welches tief in unserer österreichischen Gesellschaft und Erziehung verankert ist, spielt hier eine weniger bedeutende Rolle. Die Sisters, aber auch die Kinder sehen es als selbstverständlich uns zu helfen und erwarten sich keine Gegenleistung - nicht einmal ein "thank you".

Wir haben in diesem Monat auch unsere freien Tage intensiv genützt. Dazu sind wir in den Maqtha District gefahren...nein eher gereist, denn da unser Projekt außerhalb der Stadt liegt, sind wir etwas mehr als eine Stunde mit dem Auto in dieses Viertel gefahren. Eigentlich dachten wir uns im Vorhinein, dass dieses Viertel sicherlich auch von anderen Touristen besucht werden würde. Doch da haben wir uns geirrt. Weit und breit nur indische Gesichter, die uns mit ihren dunkelbraunen Augen gespannt mustern, als wir - zwei hellhäutige weibliche Touristinnen - etwas orientierungslos durch die Straßen schlendern, um die wundervollen Kunstwerke zu bewundern. Der Maqtha District ist nämlich bekannt für seine vier Bereiche, die sich in ihrer jeweiligen Farbe unterscheiden. So gibt es den gelben, pinken, blauen und grünen Distrikt, in dem jeweils farblich passende Gemälde und Kunstwerke von Künstlern aus aller Welt bewundert werden können.

Nach diesem kleinen Abenteuer haben wir uns sehr hungrig eine Kleinigkeit zu essen besorgt und uns dann auf den Weg zu einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gemacht: das Charminar. Dies ist eine Moschee, die direkt im Herzen von Hyderabad liegt und von einem großen Bazar umgeben ist. Auch hier waren wir ein richtiger Hingucker und die Einheimischen haben versucht, uns mit Mh- und Tsch-Geräuschen an die Stände und in die Geschäfte zu locken, um uns dort ihre schönen Schmuckstücke anzupreisen. Erfolgreich waren sie jedoch nicht. Relativ schnell sind wir an den Geschäften vorbeigezogen und haben unsere Energiespeicher an einem Obststand mit einem leckeren Ananassmoothie aufgefüllt.
Ziemlich erledigt von all den neuen, überwältigenden Eindrücken und der heißen Mittagshitze sind wir dann wieder zurück in unser Projekt... der erste freie Tag wäre somit erfolgreich geschafft bzw. hat uns der erste freie Tag erfolgreich geschafft haha

Ein weiteres Highlight des Monats waren auch die Besuche und das viertägige Meeting mit unserer Organisation "Volontariat bewegt" im Projekt in Ramanthapur. Die Volontäre vor Ort haben uns in ihren Zeitplan eingeweiht und uns das Projekt und seine Besonderheiten gezeigt. Das Gebäude an sich ist mit seiner Steinfassade und seinem riesengroßen Sportplatz ein richtiger Eye-Catcher. Die Jungs haben hier die Möglichkeit in die Schule zu gehen, in den verschiedenen Sections einen Beruf zu erlernen und sich am Sportplatz körperlich fit zu halten. Im Vergleich zu unserem Projekt, gibt es hier einen sehr strikten Zeitplan, der von allen Beteiligten sehr genau eingehalten wird.

Neben den Meetings hatten Sophie und ich die Möglichkeit am Unterricht teilzunehmen. Meine erste Unterrichtsstunde verlief richtig gut. Die Atmosphäre war locker und die Zusammenarbeit hat gut funktioniert. Mit einer Schulstunde in Österreich ist sie aber dennoch nicht im Entferntesten zu vergleichen: Die Sitzordnung kann jedes Mal neu frei gewählt werden, die Unterrichtsmaterialien werden von den Volontären/der Lehrkraft mitgebracht und so richtig ruhig ist es eigentlich nie. Dennoch hat es mir mega Spaß gemacht und ich freue mich auf meine kommenden Stunden.

Nachmittags haben wir uns dann mit den Jungs beim Fußball in der Games-time ausgetobt. Ich, das Fußballtalent schlechthin, habe mich natürlich sofort in meinem Team sehr beliebt gemacht: gekonnt habe ich zur Halbzeit des Spieles ein wunderschönes Eigentor geschossen und mich somit in die Herzen meiner Teamkollegen katapultiert... naja schön wär´s. Tatsächlich habe ich einige böse Blicke geerntet. Ob mich diese Kids wohl noch einmal in ihrem Team haben wollen? Ich glaube eher nicht haha
Doch wie Kinder nun eben sind, werden sie mir diesen Fehler sicherlich bald verzeihen... hoffentlich ;)

Gesundheitlich geht es mir erstaunlicherweise echt besser als gedacht. Hin und wieder bekommt mir das Essen nicht ganz so gut, doch nach einem Tag ist dann auch alles wieder relativ beim Alten. Zu Beginn brauchte ich natürlich ein paar Tage, damit sich mein Körper an das doch sehr fettige und kalorienhaltige Essen gewöhnen konnte. Mittlerweile habe ich aber keinerlei Probleme mehr. Auch sonst war ich bislang noch nicht krank und wurde von Krankheiten wie Malaria und Denguefieber verschont.

Ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so! Das Fazit des ersten Monats ist sehr positiv. Ich lebe mich gut ein, fühle mich wohl und habe auch schon das eine oder andere Kilo zugenommen ;)

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